Ost trifft West nach dem Fall der Mauer

Geschichte

Am 9. November 1989 ereignete sich das bis dahin Undenkbare: Nach der abendlichen Pressekonferenz von DDR-Regierungssprecher Günter Schabowski bildeten sich kilometerlange Staus vor den Grenzübergangsstellen. Die Menschen wollten die angekündigte Reisefreiheit umgehend ausprobieren.

Die gleiche Situation entstand auch an der Grenzübergangsstelle Drewitz. Dort sahen sich die völlig überraschten Grenzer hilflos einer chaotischen Situation ausgesetzt und lösten nach Mitternacht so genannte „erhöhte Gefechtsbereitschaft“ aus. Eine halbe Stunde nach Mitternacht, also erst am 10. November, wurde dann die Durchfahrt in den Westen freigegeben. Im Freudentaumel Tausender verlor die einst größte Grenzübergangsstelle der DDR schlagartig jede Bedeutung.

 

 

Wenn ein Tatort zum Lernort wird

Der ehemals größte deutsch-deutsche Grenzübergang erzählt seine                   Geschichte.

Was tun, wenn der Zahn der Zeit an einem historischen Ort nagt?                         Ein Bündnis aus ost- und westdeutschen Nachbarn beschloss 1998, einen Kommandantenturm der Grenzübergangsanlage Drewitz-Dreilinden vor dem Verfall und dem Vergessen zu bewahren - inklusive der wechselvollen Geschichte. Die Erinnerung an das Areal sollte bewahrt werden. Die historische Anlage kann künftigen Generationen vermitteln, was sich an diesem zentralen Ort deutsch-deutscher Vergangenheit abgespielt hat.

DDR-Soldaten hinderten hier ihre Bürger am Grenzübertritt und schreckten dabei auch nicht vor Gewaltanwendung zurück. Daher bietet der restaurierte Kommandantenturm unter dem Motto "Tatort wird Lernort" Veranstaltungen und Ausstellungen zur Historie des Übergangs. Zudem gewährt ein "Grenzlehrpfad" Einblick in den perfiden Aufbau des Todesstreifens.

Das Bündnis erinnert an die letzten Spuren der Grenze in der Umgebung und bezieht diese in seine Bildungsarbeit ein.

Quelle: Deutschland - Land der Ideen                              

 

 

 


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